Page 84 - Jahrbuch_2024
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der WM 2019 in Doha erlitt er die größte sportliche Enttäuschung. Als drittbester Werfer mit
Medaillenhoffnungen angereist, schied er in der Qualifikation aus.
Speerwerfen gilt als eine der verletzungsintensivsten Disziplinen der Leichtathletik. Dies musste
auch Andreas Hofmann bitter erfahren. Operationen an Schulter, Ellbogen, Leiste und Knie
warfen ihn immer wieder zurück und verhinderten auch eine Olympiateilnahme. Doch
Hofmann war auch ein Stehaufmännchen und kehrte immer wieder in die Weltklasse zurück.
„Der Leistungssport hat mich geprägt, Speerwerfen war meine Leidenschaft und mein Leben“,
ist sein Credo am Ende, „das streift man nicht so leicht ab wie das Trikot“.
Zu Beginn seiner Karriere galt er als Universaltalent. „Ich hätte auch Fußballer, Basketballer oder
Handballer werden können“, erinnert er sich. Am Ende wurde der 800 Gramm schwere Speer
sein Lieblingsgerät. Während der aktiven Karriere studierte er Sportwissenschaften und
Management in Heidelberg und schloss mit Bachelor und Master ab. Er kann sich ein
Engagement im Sport in der Rhein-Neckar-Region gut vorstellen, bei einem der Großvereine
MTG, den Rhein-Neckar-Löwen, den Adlern oder der TSG Hoffenheim. Nur eines schließt er
aus: Trainer möchte er nicht werden. Zu lange hat er da wohl an der Front gekämpft. Lutz
Klemm war 18 Jahre sein Trainer.
Text: Ewald Walker
BLV-Jahrbuch 2024 Seite 83